Kishu

Herkunft

 Japan

Grösse

Rüden: 49 cm - 55 cm / Hündinnen: 46 cm - 52cm

Lebenserwartung

12 - 15 Jahre

Farbe

weiss, rot, sesam

Charakter

Der Kishu ist bemerkenswert ausdauernd, temperamentvoll, und sein Jagdtrieb ist ausgeprägt. Dem Besitzer gegenüber zeigt er sich bestimmt, jedoch auch fügsam. Seine Selbstständigkeit erfordert gutes Fingerspitzengefühl für seinen Halter. Fremden gegenüber, zeigt er sich eher distanziert bis scheu.

 

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Erscheinungsbild

Mittelgrosser, ebenmässig proportionierter Hund, mit gut entwickelter Muskulatur. Der Körperbau ist kräftig und kompakt, bei guter Knochenstärke. Er soll athletisch wirken. Das Deckhaar ist eher etwas glatt und die Unterwolle sollte dicht vorhanden sein. Leider ist bei den meisten gesehen Exemplaren in Europa die Unterwolle nicht ganz so üppig wie es der Standard vorsieht. Die meisten Kishu’s sind vorwiegend in der Farbe Weiss anzutreffen, jedoch auch in Rot oder Sesam. Besonders auffällig ist der asiatische Ausdruck, da die Augen beim Kishu noch steiler eingesetzt sind, als bei den anderen asiatischen Spitzen.

Geschichtliche Herkunft 

Der Kishu hat seinen Namen von der gleichnamigen historischen Provinz geerbt, auf deren Gebiet heute die Präfektur Wakayama, sowie der südliche Teil der Präfektur Mie liegen. Der Kishu wird in Japan insbesondere für die Jagd auf Wild wie Bären, Wildschweine und Rotwild genutzt. Der Export von Kishu’s wurde bis 1970 untersagt, lediglich als Geschenk durften sie Japan verlassen. Zu Beginn der Zucht waren 70% der Kishu’s nicht weiss, heute ist dies jedoch die meistverbreitete Farbe innerhalb der Rasse. Der Grund dafür ist, dass weisse Hunde bei der Jagd besser zu erkennen sind. Leider hat es in Japan nur noch wenige Exemplare, deshalb werden Kishu’s heute in japanischen Zoos wieder gezüchtet um diese energischen Jagdhunde zu erhalten. 1934 wurde der Kishu offiziell zu den Naturdenkmälern Japans ernannt.

Wesen und Eigenschaften

Der Kishu zeichnet sich durch Ausdauer, Temperament, Intelligenz und meist einen starken Willen und Jagdtrieb aus. Auch Zuhause möchte der Rassenvertreter alles im Griff haben und verhält sich dem Besitzer gegenüber nicht unterwürfig. Aufgaben oder Weisungen werden meist nur dann ausgeführt, wenn sie einen Sinn dahinter erkennen können. Kishu’s neigen zu Dominanzverhalten insbesondere zwischen Rüden.

Haltung und Pflege

Ein gutes Mass an Auslauf und genügend Beschäftigung sind Grundvoraussetzungen für diese Rasse. Velo fahren, joggen, aber auch Nasenarbeit eignen sich bestens, damit der Kishu seinen natürlichen Beschäftigungstrieb ausleben kann. Die Fellpflege ist unproblematisch. Von regelmäßigem Kämmen und Bürsten ist abzuraten. Während der Zeit des Fellwechsels (zweimal im Jahr) sollte der Kishu allerdings täglich gebürstet oder gekämmt werden.

Begegnungen mit Artgenossen sind nicht immer ganz unproblematisch und müssen behutsam angegangen werden.

Erziehung

Kishu’s sind nicht einfach zu erziehen und sollten daher nur in erfahrene Hände. Es braucht einiges an Know-how und Geduld, denn die intelligenten Tiere neigen zu Dominanz und hinterfragen so einiges. Ruhe und Konsequenz sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Wer mit harter Erziehung ein unterwürfiges Verhalten des stolzen Vierbeiners erzwingen will, verliert den Respekt des Kishus. Auf das Jagdverhalten muss ein besonderes Augenmerk gelegt werden, denn bei einer Wildsichtung ist ein Kishu schnell in seinem Jagdtrieb gefangen, und der Besitzer ist völlig uninteressant. Der Kishu muss körperlich und geistig ausgelastet werden, ansonsten sucht er sich eine Ersatzbeschäftigung, welche gerne mal in der Zerstörung des Interieurs endet.

Anforderung an einen zukünftigen Kishu Halter

Sportliche, aktive, naturverbundene Menschen mit viel Geduld und ausgeglichenem Charakter, die aber auch ein klares Nein einfordern und durchsetzen können, passen wohl am besten zu einem Kishu. Genügend Zeit und Platz für artgerechte Haltung müssen vorhanden sein. Haus mit Garten wäre bevorzugt. Wichtig ist, dass sein Zuhause der Ort ist, an dem er sich entspannen kann und nicht übermässig aktiv ist.

Kauf eines Kishu

Der Kishu ist in Europa leider sehr selten zu finden. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Welpen gültige, anerkannte FCI-Ahnentafeln besitzen. Nur so ist gewährleistet, dass die Elterntiere den (in einigen Ländern obligatorischen) Zuchtzulassungen und den entsprechenden Bedingungen hinsichtlich Gesundheit, Wesen und Standard entsprechen.

Sie sollten die Möglichkeit haben und nutzen, den Züchter vorgängig zu besuchen um die Aufzuchtbedingungen zu sehen.

Zu guter Letzt…

Obwohl der SKAS zurzeit keinen Kishu Züchter hat, beraten wir sie gerne bei ihrer Wahl zum Traumhund.

Im Dasein eines Menschen bedeutet es eine begrenzte Zeitspanne, wo er mit seinem Hund zusammenleben kann, für den Hund hingegen bedeutet es sein ganzes Leben.